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Höhnhart mei Hoamat

Höhnhart

Haus- und Hofnamen

Grindelsberger Sagen

An der Südgrenze von Aspach erstrecken sich die Ausläufer des Kobernaußerwaldes, deren höchste Erhebung der Grindelsberg (601 Meter) ist.
Hier oben ist ein Schloß gestanden, dessen Besitzer als ungemein reich galten. Dafür mag die Tatsache ein kleiner Beweis sein, dass – so erzählt der alte Haimerl, der selbst dabei war – im Jahre 1866 beim Bau des Wirtsstalles in Migelsbach, beim Ausgraben der Grundfeste vier Hufeisen und zwei Steigbügel, sowie ein Biß, alles aus Silber, gefunden wurden. Sie lagen im Rieselsand und waren so glänzend, als kämen sie soeben vom Silberarbeiter. Der Bauherr, Brauer Müller in Höhnhart, nahm sie an sich. Wo sie heute sind, weiß niemand mehr anzugeben.
 
Nach einer alten Sage soll die Kirche in Aspach aus dem Material des Schlosses Grindelsberg erbaut worden sein. Dies sei die Erklärung, dass keine Mauerreste mehr am Grindelsberg gefunden wurden.

(Mündliche Überlieferung)
 


 

Vor vielen Jahren ging vom Grafen in Thalheim ein Mädchen zur Schule in Aspach. Der Schulweg führte längs der Höhen des Grindelsgerges, wo das Schloß gestanden ist.
Als es eines Tages wieder diesen Weg machte und auf die Schlossstelle kam, sah es auf einer Kiste voll Gold eine schöne Frau sitzen. Diese sagte: “Der ganze Schatz gehört dir, wenn du mich erlöst, aber wenn du morgen wieder hier vorbeigehst, bin ich keine Frau mehr, sondern eine Schlange, welche einen Schlüssel im Maul hat. Du musst den Schlüssel nehmen, darfst aber nichts reden und nichts fürchten, es geschieht dir nichts. So erlöst du mich.“
Des anderen Tages ging das Mädchen wieder diesen Weg zur Schule über den Schlossberg, sah die Kiste Gold, statt der Frau eine Schlange mit dem Schlüssel im Rachen. Das Mädchen langte mit der Hand nach dem Schlüssel, doch es bekam Furcht, stieß erschreckt den Ruf „Ah“ aus und lief davon. Damit war die Frau unerlöst, und der Schatz wieder entschwunden. Der Schatz im Schlossberg war bekannt und so machten sich zwei Holzknechte daran, ihn zu holen; der eine mit grünen und der andere mit blauen Strümpfen bekleidet. Um Mitternacht kamen beide auf den Schlossberg und gruben nach dem Schatze. Sie stießen bald darauf, und die Kiste war gleich gehoben. Da auf einmal kam ein Jäger mit rotem Gewande, schillernden Augen, spitzem Hut, auf dem eine lange Feder wippte. Es war der Teufel, welcher sagte: „Den mit den grünen Strümpfen werde ich mir holen.“ Es war aber nur möglich den Schatz zu heben, wenn kein einziges Wort gesprochen wurde. Nun vergaß der mit den grünen Strümpfen aus Furcht darauf und sagte zum Teufel: „Warum gerade mich?“ In diesem Augenblick verschwand der Schatz wieder. Die Grube, wo der Schatz lag, ist heute noch zu sehen.
 
Auf einem anderen steilen Rücken des Grindelsberges ist eine Stelle, zirka 30 bis 40 Meter lang, 5 bis 10 Meter breit, welche ganz glatt und eben ist, die Kegelstatt! Hier hört man, so sagen alte Leute, das Rollen der Kugel und das Fallen der Kegel, wenn der Teufel in der Nacht sein Kegelspiel trieb.
 
Nicht weit davon, im Tale, wo mehrere Quellen sich vereinen, ist der Holzweiher, an den vom nahen Migelsbach im Winter Eisschützen kamen. Wenn bis nach dem Gebetsläuten geschossen wurde, war immer um ein Eisstock mehr. Man sagte: „Der Teufel schießt mit“.
Der alte Heißhiasl, ein Migelsbacher Bauer, erzählte oft von einem geheimnisvollen Drachen, den er in einer Sommernacht selbst gesehen habe. Der Drache hatte einen Kopf wie ein „Broatling“, er war so lang wie der ganze Hof und die Rute, so mächtig wie ein Wiesbaum, schwang er hin und her.
Der Drache war so feurig, dass der Hof ganz erhellt wurde, obschon die Erscheinung sich um 10 Uhr nachts gezeigt hatte.
 
In Migelsbach besteht auch die Sage von der wilden Jagd. Die alten Leute erzählen, dass die alte Wirtin einen ganz schwarzen Hund hatte. Nachts, wenn oft mehrere Gäste da waren, brach das Gejohle, Lärmen und Krachen in den Höhen und Schluchten des Grindelsberges los. In diesem Augenblick musste der schwarze Hund hinaus in den Wald. Man konnte ihn einsperren wie man wollte, er kam überall hinaus und musste zur wilden Jagd. Den anderen Tag kam er dann schweißtriefend, zerzaust und ermüdet nach Hause.

(Von ÖR Eng. Katzlberger) 

 


 
Von einem anderen Revier der wilden Jagd wird folgendes erzählt: Diese ging von Kappeln über das Pumperhölzl (vielleicht daher auch der Name). Ein Knecht, der beim Etz in Dössenbach bedienstet war, machte sich einmal den Spaß und legte zwei Kleehiefelstecken in Kreuzform auf den Weg, den das „Wilde Gjoad“ immer nahm. Mitten in der Nacht musste er aber auf und das Kreuz wieder wegräumen, damit die „wilde Jagd“ weiterziehen konnte. Kam jemand unvermutet dazu, so konnte er sich nur dadurch schützen, dass er sich zu Boden warf, die Arme ausbreitete und somit eine Kreuzform bildete. Noch dazu kam, dass man sich ducken und sagen musste: „Scherhäufi, Scherhäufi!“Dadurch konnte man hoffen, nicht mitgenommen zu werden.

(Mündl. Überlieferung)                                                                                                     

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